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LIMIT SKILLS Blog zum Buch

„Erfolg hat sehr viel mit gutem Gefühl zu tun.“

Ein Gespräch über Grenzerfahrung im Sport und Management


Christoph Harreither, 45, dreht im Berufsleben und in seiner Freizeit jeweils ein großes Rad. 2016 war sein bisher erfolgreichstes Jahr: Er wurde als Partner bei EY-Österreich (Ernst and Young Wirtschaftsberatungsgesellschaft) aufgenommen, wo er seitdem die Sektion „Government & Public Services“ leitet. Gemeinsam mit seinem Team prüft und berät Harreither staatliche und staatsnahe Organisationen und Körperschaften mit Fokus auf die ordnungsgemäße Verwendung von öffentlichen Mitteln, insbesondere EU-Fördermittel. Im November jenen Jahres beendete er außerdem den 250-Kilometer-Marathon durch die Antarktis – und ist so bis heute (2019) nach wie vor der erste Österreicher, der die „4Deserts“-Rennserie (Atacama-Wüste, Wüste Gobi, Sahara, Antarktis) erfolgreich bestritten hat. Harreither, der eine 17jährige Tochter hat, arbeitet eng mit der Desert Flower Foundation von Waris Dirie zusammen und sammelt mit seinen Läufen Spenden für das Bildungsprojekt "Desert Flower gives you power".

 

Ich fange mal ausnahmsweise mit der Frage an, die ich bisher allen ‚Grenzgängerinnen‘ und ‚Grenzgängern‘ am Ende eines Interviews gestellt habe: Was kannst du mit den typischen Slogans von Mental-Trainern anfangen – zum Beispiel Reiße deine Grenzen ein!“, „Es gibt keine Grenzen" oder "Wenn du willst, kannst du alles erreichen?“

„Reiße deine Grenzen ein" ist ein No-go, denn das hieße ja automatisch auch Grenzüberschreitung. Und ich bin kein Fan davon, Grenzen zu überschreiten – aber ich bin ein Fan davon, Grenzen zu erweitern und sie auszuloten. „Du erreichst alles was du willst" ist daher auch Schwachsinn. Die Frage ist nur, was will ich? Inwiefern ist es realistisch, mein Ziel zu erreichen? Es muss herausfordernd, aber realistisch zugleich sein. Alles wird man natürlich nicht schaffen. Aber im Rahmen seiner eigenen persönlichen Fähigkeiten kann man sicher viel, viel mehr erreichen, als man in diesem oder jenen Moment glaubt. Das Potenzial jedes Menschen ist ja im Grunde echt irre. Es ist dabei schon einmal wichtig, die Stärken zu kennen, aber auch die Schwächen. Doch viel wichtiger ist es, an diesen Stärken massiv zu arbeiten. Daraus erwachsen die Möglichkeiten. Deshalb bin ich ein Freund der ‚Stärkenbearbeitung, nicht der ‚Schwächenvermeidung‘, denn es ist viel sinnvoller, in dem Bereich, in dem man stark ist, stark zu bleiben und noch stärker zu werden. Es gibt zwar immer gewisse Einschränkungen. Aber eines ist bestimmt fix: Dass man heute sicherlich nicht weiß, welche Möglichkeiten jemand besitzt, der nicht an seinen Stärken und seinem Potenzial arbeitet. Doch wenn man dies tut, kann man Dinge erreichen, die man von sich selbst vermutlich nie erwartet hatte. Damals, als ich mit dem Ultralaufen begonnen habe, da habe ich einen Bericht von Christian Schiester über einen Jungle-Marathon in Brasilien gelesen, wie er zum Beispiel durch Sümpfe schwimmt. Ich dachte, nie in meinem ganzen Leben werde ich dorthin kommen, denn das würde ich mich niemals trauen. Damals hatte ich auch Angst vor Spinnen, und was da noch so alles im Regenwald und im Wasser sein kann. Jahre später war ich jedoch dort…

Warum läufst du eigentlich?

Zum einen wegen der Fitness und der Ausdauer. Aber ich laufe auch, um an der frischen Luft den Kopf frei zu kriegen. Das Laufen ist ja Outdoorsport. Doch das Laufen bringt mich natürlich auch zu den Wettkämpfen auf der ganzen Welt – in unterschiedlichen Klimazonen. Es bringt mich zu meinen Abenteuern in diesen ziemlich toughen Regionen dieser Erde. Die ursprüngliche Motivation fürs Laufen war jedoch, einen Ausgleich zu finden fürs Tennisspielen, wobei ich jedoch inzwischen nur noch laufe… So hat das eine dann zum anderen geführt, vom ersten Marathon bis hin zur Ultralangstrecke und den Abenteuerläufen, die ich inzwischen bestreiten darf. Und die sind wirklich eine wichtige Säule meines Lebens, weil ich so meinen Egoismus ausleben darf.

… und weil dich das Laufen vielleicht auch beruflich weiterbringt?

Ja, auch, denn wir haben bei uns schon mehrere Fälle von Burnout registriert, und dann sind die betroffenen Kollegen auch schon mal mehrere Monate krankheitsbedingt ausgefallen. 60-Stunden Wochen und Wochenendarbeit gehören ja in diesem Metier dazu, wenn du dorthin willst, wohin ich es – als Partner – nach 16 Jahren im Unternehmen schließlich geschafft habe. Doch wenn man im Job die Grenzen der Belastbarkeit überschreitet, geht man zu weit. Für mich war es daher immer wichtig zu wissen, wo meine Grenzen liegen. Ich war übrigens oft an meiner Grenze, speziell als Manager und Senior Manager; und zwar in jener Zeit, wo in unserer Branche irre viel los war. Aber durch das Laufen konnte ich diese Gefahr immer wieder minimieren. Als ich wieder einmal knapp davor war, teilte ich mein Befinden einem jüngeren Kollegen mit, der später die Branche wechselte und als Mönch in einem Kloster sein Glück fand. Nachdem ich ihm ausführlich mein Leid und meine Bedenken schilderte, sagte er zu mir: ‚Christoph, du wirst nie einen Burnout bekommen. Du bist ein Läufer!‘

Mittlerweile gibt es aber auch Leute, die sich in einen Burnout reinlaufen.

Wenn sie auch zu viel machen!? Das ist natürlich die Kehrseite der Medaille, insbesondere wenn man in diesem Wettkampf-Modus drin ist. Das ist auch der Grund, warum ich nicht 15 oder mehr Wettkämpfe pro Jahr bestreite, sondern wirklich nur ganz gezielt zwei, maximal vielleicht drei Rennen pro Jahr, um sicherzustellen, dass man auch diesem Wettkampfstress wieder rauskommt. Man trainiert natürlich das ganze Jahr ohne größere Pausen, auch im Winter. Aber wenn ich zu viele Wettkämpfe im Jahr machen würde, dann würde das zur Überlastung führen. Da muss man in sich ‚hineinspüren‘ und sehen wie es einem geht. Ein guter Kontrollfaktor ist Müdigkeit. Also, mal um 14 Uhr nach dem Mittagessen müde zu sein, ist vollkommen okay. Aber wenn ich merke, dass ich mehrere Tage hintereinander müde bin, und ich immer zusätzlich Energie - zumeist in Form von mehr Essen zuführen – dann weiß ich, dass ich aufpassen muss, um nicht zu überpacen. Dann steuere ich sofort dagegen an, indem ich mich auf die Regeneration fokussiere… Für mich war das Yoga-Retreat in Kroatien ein Schlüsselerlebnis, wo wir eine Woche lang Kundalini-Yoga relativ tough praktiziert haben. Das lief zusammen mit einem extremen Programm mit Fasten, jeden Tag das gleiche und ganz wenig Essen, alles streng vegan; wir hatten Schweigetage, und es gab zum Teil auch sehr skurrile Yoga-Übungen, einige mitten in der Nacht, im Meer. Es gab natürlich keinen Alkohol und keinen Kaffee, aber dafür starke Meditationen, die sehr anstrengend und strapaziös waren. Durch diese extreme Karenz sind mir einige Dinge schon sehr nahe gegangen, und mein Gefühlsleben ist stark durcheinandergekommen. Darüber hinaus habe ich nur sehr wenig geschlafen. Wir sind jeden Tag um 4:30 Uhr vor Sonnenaufgang aufgestanden. Aber ich habe mich plötzlich auf einem unglaublich hohen Energielevel bewegt. Das war unbeschreiblich. Ich konnte mein Alltagsleben, das Business, diese ständige Maske, die man vor sich trägt, super reflektieren. Wir haben auch das Umarmen dort gelernt – wir haben uns jeden Tag umarmt! Als ich zurück in meinem Büro war, kam wenig später ein junger Kollege zu mir und teilte mir mit, dass er sein Wirtschaftsprüfer-Examen bestanden hatte. Ich stand auf, sagte ‚Ich gratuliere dir wirklich ganz herzlich‘ – und habe ihn umarmt. Dann habe ich ihm in die Augen geschaut und für einen kurzen Moment habe ich zu diesem Menschen eine echte Nähe gehabt. Er war total perplex und verwundert, aber es hat wirklich gut getan. Ich versuche das im Alltagsleben so gut wie möglich zu integrieren: Dass man offener wird und versucht, sein Ego abzubauen. Das Ego ist nämlich immer im Weg. Ich versuche, viele Dinge von einer anderen Perspektive aus zu betrachten. Und ich glaube, ich habe damit schon kleine Erfolge in meinem Umfeld erzielt.

Da hat dein Kollege wahrscheinlich gedacht, der Harreither war wohl auf einem Führungstraining…

Sowas lernt man im Führungstraining nicht. Ich habe mich dort in Kroatien wirklich gefühlt wie ein 17- oder 18-jähriger Junge. Das war ein Flash! Was ich beim Kundalini-Yoga gelernt habe, das habe ich in all den 30 Jahren Coachings und Seminaren nicht gelernt – einen ganz anderen Blick auf die Welt und auf die eigene Person zu entwickeln. Ich stehe immer noch sehr früh auf und mache erst einmal meinen Sonnengruß. Ich glaube inzwischen, dass Yoga – im Bezug auf den Laufsport – die einzige Möglichkeit ist, sich länger safe zu halten. Man kann sogar Muskelverkürzungen mit Yoga super entgegensteuern… Und wo wir gerade beim Steuern sind: Das Grundprinzip muss lauten: Ich muss die Steuerung über meinen Körper haben, auch in den Extremsituationen, trotz der Halluzinationen und dem ganzen Nebel im Kopf, der während eines Ultra-Rennens aufsteigen kann. Einmal hatte ich einen solchen Kontrollverlust gehabt. Das war zu Beginn meiner Ultralaufkarriere beim Trans-Gran-Canaria, als ich zum ersten Mal 130 Kilometer gelaufen bin. Da wurde mir irgendwann schwindelig, und ich musste mich hinsetzen. Ich habe meine Sportgels runtergewuchtet und habe abgewartet, was passiert. Bis ich dann wieder unten war. So würde ich es auch heute immer wieder machen: Immer warten, bis ich wieder die Kontrolle habe…

 

„Kontrollverlust ist die Überschreitung der Grenze.“

… In der Gobi habe ich dann wirklich Todesangst gehabt. Was sich in der letzten Nacht dieses Rennens abgespielt hat, ist schwer in Worten zu fassen. Der Untergrund war ein Albtraum. Messerscharfe Salzkrusten durchbohrten meine Schuhe und drückten auf meine Blasen. Und dann verloren wir den Weg. Die GPS-Daten lieferten keine brauchbare Information. Unsere Gruppe spaltete sich. Ich ging mit einem Franzosen zusammen los. Stundenlang irrten wir umher. Er hatte große Probleme mit seinem verletzten Fuß. Es wurde brutal kalt. Plötzlich ragten riesige Dünen vor uns empor. Unmöglich sie zu überschreiten, unmöglich an ihnen vorbeizugehen. Was sollten wir tun? Ich suchte mein Satellitentelefon. Wenn wir hier nicht weiterkämen, konnte es sehr schnell sehr gefährlich werden. Als jede Hoffnung schon verloren war, fanden wir dann doch den ‚Ausgang‘ und den Checkpoint. Unglaubliches Glück! Nach einer Stunde Schlaf brachen der Franzose und ich auf. Es wurde Zeit, unser Werk zu vollenden – das Rennen zu Ende zu laufen.

Angst?

Die Angst bringt mich dazu, dass ich noch stärker in die Aufmerksamkeit gehe und ich noch fokussierter bin, damit nichts passiert. Ich will jetzt nicht arrogant sein, aber einer meiner Stärken ist, in extremen Krisensituationen relativ schnell das Positive zu greifen. Im Coaching spricht man dabei von Reframing, dass man so effizient wie möglich das Negative wieder ins Positive bringt und zu überlegen, wie die Lösung des jeweiligen Problems aussehen könnte.

Hast du das im Rahmen deiner Läufe gelernt?

Das habe ich vor allem im Business gelernt. Aber eben auch bei den Läufen. Die Frage ist, wer lernt wo und was von wem? So ein großer Lauf ist doch im Prinzip wie ein Lebensabschnitt. Es gibt Höhen und Tiefen. Es geht einem wunderbar und dann geht es einem Stunden später richtig schlecht. Es haut einen runter vom Berg und man ist plötzlich im Tal der Tränen. Da muss man dann versuchen, sich wieder schnell da raus zu bringen. Und genau das passiert auch im Leben: Es geht rauf und runter. Es läuft alles in Wellen. Und wir kassieren Niederlagen – das kann manchmal richtig schmerzhaft sein, und es gibt in der Firma Leute, die einem verlorenen Auftrag wochenlang nachtrauern. Ich dagegen sage: Die Trauerarbeit reduzieren und sich auf das Neue fokussieren. Sich fragen, wie man diese Relation, die man im Zuge eines Angebots aufgebaut hat, anders nutzen kann. Es hat keinen Sinn, sich zu überlegen, was falsch gelaufen ist; na klar, eine kurze Retrospektive, was man hätte besser machen können, muss selbstverständlich drin sein, doch gleichzeitig sollte man halt sofort in das Neue reingehen und schauen, was man dafür tun kann. Das ist eine Parallele, die ich beim Laufen gelernt habe und ins Business mitgenommen habe, aber auch im Business gelernt und ins Laufen eingebracht habe sowie in andere private Bereiche.

Genau. Wenn mir beim Laufen der Schuh kaputt geht, dann kann ich über den Hersteller jaulen, aber das bringt mich ja dann auch nicht weiter.

Was bedeutet für dich Erfolg?

Erfolg hat vor allem sehr viel mit einem guten Gefühl zu tun. Ich glaube, in der Lotterie zehn Millionen Euro zu gewinnen, ist – zumindest gefühlsmäßig – absolut uninteressant, und das dürfte dann auch de facto nicht als Erfolg zählen. Jeder wünscht es sich wahrscheinlich, in der Lotterie zu gewinnen und dann diese zehn Millionen auf dem Konto zu haben – und dann ein Leben zu führen, wie ein König? Nur noch reisen und zu fressen und dann wahrscheinlich an Überfettung zu sterben? Nein, Erfolg ist immer das Ergebnis harter Arbeit, eines großen Bemühens, ein Ziel zu erreichen, das zu Beginn der Aufgabe unerreichbar schien. Fast unerreichbar. Es wäre natürlich völliger Blödsinn, sich Ziele zu setzen, die nicht erreichbar sind. Aber eben doch ein Ziel, das herausfordernd und somit auch schwerer zu erreichen ist und man sehr viel tun muss, um dorthin zu gelangen. Schön ist es auch, sich während eines solchen Prozesses mental vorstellen zu können, wie man sich bei der Ankunft fühlen wird – um dann schließlich nach großen Mühen und Einbußen dieses großartige Gefühl genießen zu können, dass man etwas geschafft hat. Das heißt dann für mich Erfolg… Aber bevor ich es vergesse: Im Wesentlichen betrachte ich den Werdegang, das Heranwachsen meiner Tochter – sie ist jetzt 14 Jahre alt – als meinen größten Erfolg. Ich glaube, dass wir das sehr gut hinbekommen haben, meine Partnerin und ich. Der Sinn des Lebens ist ja noch immer, dass wir unsere Gene weitergeben.

Die Erziehung eines Kindes funktioniert am besten vermutlich immer gemeinsam. Siehst du dich auch im Sport als Teamplayer?

Bei den Läufen bin ich viel allein unterwegs. Ich laufe aber auch irrsinnig gerne mit zwei oder drei Leuten, aber zehn oder 15 wären mir zu viele. 90 bis 95 Prozent meiner Zeit laufe ich alleine durch den Wald, und auch bei den Wettkämpfen ist man für sich selbst unterwegs. Abends im Zelt sitzt man dann zwar mit anderen zusammen, aber ich bin kein Typ, der permanent andere Leute kennenlernen muss. Wenn sich im Umfeld eines Rennens jedoch etwas ergibt, dann gehe ich auch proaktiv darauf zu. Ich glaube, man sucht sich seine Leute, die man braucht. Dann geht man ein Stück des Weges gemeinsam. Das ist wie ein Zug. Da steigt einer ein und da steigt einer wieder aus. Im Endeffekt ist ein Rennen jedoch so ein ganz eigenes Ding. Im Business dagegen sehe ich mich ganz klar als Teamplayer. Denn einer alleine kann gar nichts reißen. Deshalb geht es mir ja auch so gut damit: Weil ich es geschafft habe, ein Team zusammenzustellen, das mit mir gemeinsam stark ist. Wann immer einer krank ist, wann immer einer ausfällt, helfen die anderen sofort aus, da alle das gleiche Ziel und den gleichen Ehrgeiz besitzen. Doch wenn ich kein Team hätte, wäre ich verloren. Dann kann ich gar nichts bewirken. Ohne meine Manager und Senior Manager würde ich mich vermutlich operativ umbringen, und arbeitsmäßig wohl auch. Wenn mir Menschen aus meiner Beratungsbranche erzählen, dass sie außer vier Stunden Schlaf ansonsten nur arbeiten, dann stimmt das garantiert nicht. Jeder hat wenigstens 45 Minuten täglich Zeit, um rauszugehen, Sport zu treiben oder was auch immer. Na gut, das ist dann vielleicht nicht um 18 Uhr, auch nicht um sieben Uhr morgens, sondern vielleicht schon um 22 Uhr. Aber wenn es im Job stressig wurde, sind wir trotzdem um 22 Uhr noch eine Stunde gelaufen. Manchmal sogar erst um 23 Uhr. Dann war ich zwar erst um Mitternacht im Bett, aber die vier Stunden Schlaf haben sich am Morgen angefühlt wie sechs Stunden. Man muss jedoch den Willen dazu haben. Das ist Voraussetzung. Doch wer argumentiert, er habe keine Zeit, hat in Wahrheit keinen Willen. Denn die Zeit wäre da. Das Argument lasse ich daher nicht zählen. Aber noch einmal kurz zurück zum Thema Erfolg: Wenn ich mir das beruflich anschaue, dann war der Sprung in die Partnerschaft für mich so etwas wie ein Meilenstein. Manager werden relativ viele, Senior Manager werden schon ein paar weniger, Geschäftsführer und Direktoren werden noch weniger und dann, den letzten Sprung zur Partnerschaft, das schaffen dann nur noch ganz wenige. Da wird die Luft ganz dünn. Dass ich diesen letzten Sprung in das Top-Management geschafft habe, war für mich insofern ein Meilenstein, für den ich hart arbeiten, viel leisten und auch auf gewisse Dinge verzichten musste. Was man jedoch gerne vergisst: Es sind auch die kleinen Erfolge des Alltags, die im Endeffekt ganz viel Energie und ein positives Gefühl erzeugen können – oder diese kleinen Momente, wenn zum Beispiel in der U-Bahn ein völlig Fremder bloß kurz zurücklächelt. Das schafft sofort eine positive Atmosphäre: Ich steige dann aus dem Zug und bin für einen Moment lang glücklich.

Vielen Dank für das Gespräch!

Und nächsten Donnerstag:
„Man muss auf die eigenen Träumereien und tiefen Wünsche hören.“ Ein Gespräch mit Jan Heinze, Unternehmer, ehemaliger Hockey-Nationalspieler und Minitransat-Einhandsegler über das Selbstmanagement in brenzligen Situationen auf hoher See und welche Parallelen er zwischen Segeln und Business zieht.

Zum Buch
Limit Skills. Die eigenen Grenzen respektieren, testen, überwinden

Das Buch Limit Skills enthält neben spannenden Geschichten und Interviews über Grenzerfahrungen fundierte Impulse zu Motivation, Mentaltraining, Lernen & Wachstum, Willenskraft, Persönlichkeit, Intuition, Regenerationsmanagement, Teamdenken.

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Der Speaker, Coach und Bestsellerautor Dr. Michele Ufer ist international gefragter Experte für Sport- und Managementpsychologie und erfolgreicher Ultramarathon-Läufer.

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