Wie Menschen wachsen – Positiv-Psychologische Entwicklung von Individuum, Organisation und Gesellschaft, 2. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Positiv-Psychologische Forschung, Universität Trier
Gestärkt aus der Krise: Persönlichkeit, mentale Strategien und psychische Widerstandskraft von (Ausdauer-)Sportlern
Abstract:
Hintergrund
Unter Resilienz bzw. psychischer Widerstandskraft wird allgemein die Fähigkeit verstanden, Krisen zu bewältigen und sie durch persönliche und soziale Ressourcen als Anlass für Entwicklungen zu nutzen. Sie gilt als zentraler Erfolgsfaktor auf dem Weg zu mentaler Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Welches Persönlichkeitsprofil kennzeichnet resiliente Sportler im Vergleich zu weniger resilienten Athleten und welche sportpsychologischen Strategien wirken sich möglicherweise positiv auf die Resilienz aus?
Methodologie
Im Rahmen einer Online-Befragung mit N = 438 Ausdauersportlern wurden die Resilienz, Selbstwirksamkeit und BIG-Five-Persönlichkeitsmerkmale erfasst. Die Stichprobe wurde in Probanden mit hoher/geringer Resilienz-Ausprägung aufgeteilt und mögliche Unterschiede in deren Persönlickeitsprofilen analysiert. In einem zweiten Schritt wurde mittels Online-Befragung von N = 76 Ausdauersportlern die Resilienz und der Einsatz psychologischer Strategien erfasst und auf mögliche Zusammenhänge geprüft.
Ergebnisse
Es zeigen sich erwartungskonforme Zusammenhänge von Resilienz und Selbstwirksamkeit. Das Persönlichkeitsprofil resilienter Menschen weist deutlich geringere Neurotizismus-Werte und leicht überdurchschnittliche Werten in den vier anderen Dimensionen Extraversion, Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit auf. Darüber hinaus können signifikante Zusammenhänge zwischen der Resilienz und dem Einsatz von sieben sportpsychologischen Strategien aufgezeigt werden.
Diskussion
Die vorliegenden Daten aus dem Bereich des (Ausdauer-)Sports können das von Asendorpf & Neyer (2012) postulierte Persönlichkeitsprofil resilienter Menschen auch für Sportler replizieren. Darüber hinaus legen die mittleren bis hohen Zusammenhänge von Resilienz und dem Einsatz sportpsychologischer Strategien die Vermutung nahe, dass die psychische Widerstandskraft auch gezielt positiv beeinflusst bzw. trainiert werden kann.
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